Historie der SC Germania 1920 Nieder-Mockstadt
Gegründet wurde die SC Germania 1920 Nieder-Mockstadt am 25.Juli 1920 . Zehn fußballbegeisterte junge Männer waren die Gründer des ortsansässigen Vereins.
Es waren: Gustav Betz, Karl Betz, Karl Fich, Karl Heutzenröder, Emil Mickel, Robert Wagner, Emil Wagner, Heinrich Wagner, Heinrich Kern und Robert Zaminer.
Weiterhin gehörten zur ersten „Stamm-Mannschaft“ Hermann Ulrich , Heinrich Kröll und Heinrich Schaubach.
In der damaligen Zeit ging es den genannten jungen Männern aber nicht nur um die Ausübung des Fußballsports, sondern vielmehr wurde nach Krieg und Revolution nach neuen Wegen der Gemeinschaftspflege und Geselligkeit gesucht. Dies spiegelt auch der am 05. Dezember des Gründungsjahres organisierte Theater- und Unterhaltungsabend wieder.
Austragungsort der damaligen Spiele, zu denen zuweilen auch in Sechser-Mannschaften angetreten wurde, war nach Protokolleintragungen eine Wiese in der Nähe des heutigen Sportgeländes in Nieder-Mockstadt. Im Gegensatz zur heutigen Zeit, gab es damals keine fest eingegrabenen Tore. Tore und Pfosten wurden zu jedem Spiel neu aufgestellt und nach Ende wieder abgebaut. Gelagert wurden die einzelnen Teile auf der Kegelbahn des Vereinswirtes Wagner.
Die Anreise zu Auswärtsspielen war Mitte der 20er mit hohem Aufwand verbunden, da es motorisierte Verkehrsmittel noch nicht gab – jedenfalls nicht für ländliche Fußballer, und nicht jeder Aktive verfügte über ein eigenes Fahrrad.
Eine neue Phase in der Vereinsgeschichte begann 1930, als Robert Ganß die Leitung der S.C. Germania übernahm. Diese Phase währte aber nur knappe 3 Jahre. Im Jahre 1933 kam der Spielbetrieb der ersten Mannschaft schon wieder zum Erliegen.
Von 1933 bis 1937 bestanden nur Jugendmannschaften, aus denen aber dann wieder eine schlagkräftige Truppe hervorging. Als der Spielbetrieb zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, bedingt durch Einberufungen zur Wehrmacht und andere widrige Umstände, abermals ein Ende fand, wechselte ein Teil der Spieler, die sich jetzt auch nicht dazu entschließen konnten, die Fußballstiefel an den Nagel zu hängen, zu anderen Vereinen, so wie es vordem schon andere Spieler getan hatten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurde auch in Nieder-Mockstadt wieder Fußball gespielt. Am 14. Juni 1946 meldete die Germania nicht nur eine Herrenmannschaft im Fußball an den Sportverband Stockheim, vielmehr auch eine Damenmannschaft der neu gebildeten Handball-Abteilung.
Nach dem Kriege spielte sich das Spielgeschehen auf dem Sportplatz auf der Gänseweide im Niddatal ab. Im Zuge der 1966 durchgeführten Feldbereinigungen wies man einen neuen Sportplatz in ortsnähe, heute Nähe Goldbachhalle aus. Der neu errichtete Sportplatz wurde im Jubiläumsjahr 1970 eingeweiht Dort finden bis in die heutige Zeit die Spiele der Jugend- und Seniorenmannschaften statt.
Mitte der 70er Jahre wurde dann das vereinseigene Sportheim errichtet durch Eigenleistung von Funktionären, Freiwilligen und Freunden des Vereins erbaut. Ständige Erweiterungen und Ausbauten des Gebäudes schufen bis heute ein attraktives Ambiente für Zuschauer, Spieler, Jugendliche und Gäste.
Es gehört zu den Höhepunkten des Vereins, dass man auf dem Sportgelände unter anderem auch die Bundesligisten Eintracht Frankfurt, 1. FC Kaiserslautern und Kickers Offenbach zu Freundschafts-spielen begrüßen konnte. Der heutige „Einspatenverein“ verfügte in den 50er Jahren auch über eine Handball-Damenmannschaft und später über eine sehr erfolgreiche Tischtennisabteilung, aus der der heutige TTV Nieder-Mockstadt hervorging.
Seine sportliche Heimat hatte der Verein auch nach dem Zusammenschluss der Gemeinde Nieder-Mockstadt mit der heutigen Stadt Florstadt lange Jahre im Sportkreis Büdingen. Hier konnte man auch die größten Erfolge unter anderem mit zwei Meisterschaften in der höchsten Kreisklasse, verbunden mit den Aufstiegen in die Bezirksklasse feiern.
Im Jahr 2003 wechselte man dann im Seniorenbereich in den Sportkreis Friedberg. Die Kinder und Jugendlichen spielen schon seit Anfang der 90er Jahre mit ihren Alterskameraden aus den anderen 5 Stadtteilen in der „Jugendspielgemeinschaft Florstadt“. 2006 kam es dann im Seniorenbereich zum Zusammenschluss mit der SG 1920 Stammheim e.V. Die heutige Spielgemeinschaft SG Nieder-Mockstadt/Stammheim wechselte im Jahr 2011 wieder zurück in den Spotkreis Büdingen. Somit schickt man heute wieder 2 Seniorenmannschaften im Fußballkreis Büdingen an den Start.
Der Sportverein war und ist schon immer einer der Mittelpunkte im kulturellen Dorfgeschehen. Die vom Sportverein ausgerichteten Tanzveranstaltungen, Maskenbälle und Jubiläumsfeiern gehörten in der Vergangenheit schon zu den Höhepunkten im Dorfleben. Diese Tradition hat sich bis heute fortgesetzt.
Alljährlich am letzten Augustwochenende ist Kerb in Nieder-Mockstadt. Zum Kerbfreitag verwandelt sich das Sportgelände zu einer riesigen Strandlandschaft mit eigens dafür errichtetem Pool. Der Kerbsonntag steht immer im Zeichen von Wettkämpfen zwischen verschiedenen Teams und Gruppen. Die Teilnehmer messen sich in „Spiele ohne Grenzen“, „Jedermann-Elfmeterschiessen“ etc., bevor dann „Alt und Jung“ zum gemütlichen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und Gegrilltem übergehen.
Im Jahr 2010 konnte die SC Germania ihr 90-jähriges Jubiläum im Festzelt auf dem Sportgelände feiern. Der Sportverein besteht heute aus knapp 200 Mitgliedern.